Kennzahlen Ja, aber im Rahmen. Es gibt eine Menge Metriken, mit denen du den Zustand deines Business tracken kannst.
Customer Lifetime Value, Akquisitionskosten, Net Promoter Score, Kundenanzahl (wobei es für langfristigen Erfolg um mehr als Wachstum und die Anzahl an Kunden geht) um nur einige einer immer länger werdenden Liste zu nennen.
Die meisten Unternehmen haben einfach zu viele KPI’s.
Das heißt nicht, dass du diese Kennzahlen nie benutzen solltest, aber sie sollten auch nicht die Grundlage aller Entscheidungen sein.
Denn selbst die ausgefeiltesten KPIs dienen am Ende immer den einfachsten Berechnungen: Sind unsere Kunden zufrieden? Ist das Geschäft profitabel? Um das herauszufinden, benötigt man keinen Abschluss in Statistik.
Die sogenannte McNamara Fallacy, beschreibt unsere Tendenz, uns auf die messbaren Faktoren zu konzentrieren, auch wenn das dazu führt, dass wir unsere eigentlichen Ziele aus den Augen verlieren.
Wir versuchen, zu messen, was wir schätzen, und am Ende schätzen wir, was wir messen.
Much of what passes for customer insight is an unhelpful distraction to the organisations who commission it. Big data, big noise.
Weimer Snijders
Kennzahlen. Hartnäckiger Mythos im Management
Der größte Mythos im Management ist, dass man nicht managen kann, was man nicht misst.
Es ist egal, ob es draußen heiß oder kalt ist, das Thermometer zeigt 25 Grad oder 5 Grad an.
Diese Messgrößen sind Produkten oder Services nachgelagert, die deine Kunden kaufen wollen.
Wenn du dein Unternehmen nach einer Konstellation von abgeleiteten Kennzahlen steuerst, kannst du in einen gefährlichen Sog geraten.
Da geht’s nur noch darum, ob man ein oder fünf Prozentpunkte Wachstum erreicht. Das nächste Quartal muss gut aussehen (= Wachstum zählt). Alles andere ist nebensächlich.
So entstehen fragwürdige Entscheidungen und kurzfristiges Denken.
Entwickle dein unternehmerisches Bauchgefühl
“Managing solely by process performance is like driving with your face in the dashboard.”
Somewhere on Mastodon
Vermutlich ist das unternehmerische Bauchgefühl eines der am meisten unterschätzten Konzepte für langfristigen Erfolg.
Es hilft dabei Entscheidungen zu treffen, ohne sie mit einem Wust von Daten begründen zu müssen.
Was dem etablierten Unternehmen den größten Gewinn bringt, ist das, was es am wenigsten ändern kann.
Vergleiche also nicht identische Kennzahlen, sondern gehe den umgekehrten Weg.
“When the world zigs, zag”
Barbara Noakes
In unternehmerischen Erfolgsgeschichten geht es immer darum, dass das Unternehmen in einem oder zwei bestimmten Bereichen herausragend war.
Es sind nicht die 50 komplexen KPI’s und auch nicht 25-seitige Strategiepapiere.
Wenige objektive Kennzahlen in Kombination mit rationalem unternehmerischen Denken helfen, sich langfristig am Markt zu positionieren.
Die Krux großer Datenmengen
Wir jagen Daten, weil sie immer verfügbar sind. Manchmal ist die Jagd so umfassend, dass wir nicht sehen, wo sie hinführt.
Wir wissen nicht mehr, was wir eigentlich wollen. Das kann dazu führen, dass wir eine Art „falscher Fitness“ entwickeln.
Große bunte Charts und aufwendige Datenanalysen gaukeln uns vor, dass wir uns weiterentwickeln und etwas erreichen. Doch wir lassen uns von Kausalität versus Korrelation täuschen.
Wenn wir das zur Gewohnheit machen, kann das sogar dazu führen, dass wir unsere wahren Ziele aus den Augen verlieren.
Der schwierigste Teil ist nicht, sich das Ergebnis vorzustellen oder das Ziel in komplexen Datenanalysen in die Zukunft zu projizieren.
Es geht darum, herauszufinden, was geändert und konsequent umgesetzt werden muss, um dieses Ergebnis zu erreichen.
Wenn du weißt, was sich ändern muss, weißt du auch, welche wenigen Kennzahlen dafür ausreichen.